Oeber Die Existenz der Empfindung in Den Kpfen und Rmpfen der Gekpften Eine Medizinische Untersuchung Aus Dem Jahr 1808 |
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Author:
| Paula Gruithuisen, Franz |
Commentaries by:
| Wirag, Lino |
Editor:
| Wirag, Lino |
Designed by:
| Wirag, Lino |
ISBN: | 978-1-4928-7795-0 |
Publication Date: | Oct 2013 |
Publisher: | CreateSpace Independent Publishing Platform
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Book Format: | Paperback |
List Price: | USD $5.38 |
Book Description:
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Schon zu Lebzeiten war
Franz von Paula Gruithuisen (1774-1852) ein umstrittener Arzt, Astronom und Rundumgelehrter, der ein Buch #65533;ber die Bauwerke der Mondbewohner vorgelegt hatte, #65533;ber das ganz Europa lachte. Allein Goethe, der Jupiter von Weimar, nahm ihn in Schutz. Zuvor war Gruithuisen aber einer ganz anderen - und zu seiner Zeit hei#65533; diskutierten - Frage nachgegangen:
Was geht eigentlich in einem abgeschlagenen Kopf so vor sich? In den...
More DescriptionSchon zu Lebzeiten war Franz von Paula Gruithuisen (1774-1852) ein umstrittener Arzt, Astronom und Rundumgelehrter, der ein Buch #65533;ber die Bauwerke der Mondbewohner vorgelegt hatte, #65533;ber das ganz Europa lachte. Allein Goethe, der Jupiter von Weimar, nahm ihn in Schutz. Zuvor war Gruithuisen aber einer ganz anderen - und zu seiner Zeit hei#65533; diskutierten - Frage nachgegangen: Was geht eigentlich in einem abgeschlagenen Kopf so vor sich?
In den Monaten des jakobinischen Terrors 1793/94 waren schlie#65533;lich erst vor kurzem 40.000 Menschen unter die Guillotine gewandert, und nicht nur die Klatschpresse, sondern auch medizinische Fachkreise staunten #65533;ber Berichte, nach denen abgetrennte K#65533;pfe noch sekundenlang Zeichen von Bewusstsein aufgewiesen hatten. Konnte man seine eigene Enthauptung nicht nur miterleben, sondern sogar - f#65533;r kurze Zeit - #65533;berleben? Und war die Guillotine gar nicht die schmerzlose und unkomplizierte T#65533;tungsmaschine, als die sie 1792 patentiert worden war?
Gruithuisen schaltete sich 1808 mit seiner Abhandlung #65533;Ueber die Existenz der Empfindung in den K#65533;pfen und R#65533;mpfen der Gek#65533;pften#65533; in die Diskussion ein, die mit diesem Band zum ersten Mal seit 200 Jahren wieder in einer handlichen und g#65533;nstigen Leseausgabe vorliegt.
Als gr#65533;ndlicher Naturforscher verlie#65533; Gruithuisen sich nicht auf fragw#65533;rdige Berichte, sondern griff selbst zum Messer: Insgesamt kosten seine Forschungen auf nur 30 Seiten einigen hundert Fr#65533;schen, M#65533;usen, H#65533;hnern, Singv#65533;geln, #65533;sehr vielen#65533; (laut Autor) Tauben und Truth#65533;hne sowie drei Katzen, Hase, Igel und Ente (und fast einem Walfisch) den Kopf, bevor der Forscher endlich eine Antwort auf die Frage geben kann, wie es sich wohl anf#65533;hlen mag, gek#65533;pft zu werden.
Der junge Kulturwissenschaftler Lino Wirag (www.linowirag.de) hat die vergessene Schrift aus der Fraktur in lateinische Buchstaben transkribiert und den Text mit Kommentaren und einem ausf#65533;hrlichen Vorwort erg#65533;nzt, die es erlauben, sich im philosophischen und medizinischen Diskurs um 1800 (und nicht zuletzt im damaligen Schriftdeutsch) schnell zurechtzufinden.