Die Wiener Forschungen an Kriegsgefangenen 1915-1918 Anthropologische und Ethnografische Verfahren Im Lager |
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Author:
| Lange, Britta |
Series title: | Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Klasse Ser. |
ISBN: | 978-3-7001-7084-6 |
Publication Date: | Mar 2013 |
Publisher: | Austrian Academy of Sciences Press
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Book Format: | Paperback |
List Price: | USD $108.00 |
Book Description:
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Die von 1915 bis 1918 durchgefuhrten Untersuchungen an Kriegsgefangenen der Habsburger Monarchie standen in der Tradition von fruheren Forschungen durch osterreichische Wissenschaftler im Vielvolkerstaat der Monarchie, aber auch bei Fernreisen und in Kolonialgefangnissen. Die wissenschaftlichen Erhebungen im Ersten Weltkrieg brachten zwar keine tief greifende methodische Neuerung, ermoglichten aber die systematische und massenhafte Durchfuhrung von anthropologischen, sprach- und...
More DescriptionDie von 1915 bis 1918 durchgefuhrten Untersuchungen an Kriegsgefangenen der Habsburger Monarchie standen in der Tradition von fruheren Forschungen durch osterreichische Wissenschaftler im Vielvolkerstaat der Monarchie, aber auch bei Fernreisen und in Kolonialgefangnissen. Die wissenschaftlichen Erhebungen im Ersten Weltkrieg brachten zwar keine tief greifende methodische Neuerung, ermoglichten aber die systematische und massenhafte Durchfuhrung von anthropologischen, sprach- und musikwissenschaftlichen Untersuchungen im eigenen Land und den Entwurf von Auswertungsmethoden. So beforderten sie auch akademische Karrieren in Osterreich im Besonderen von Rudolf Poch, Josef Weninger und Robert Lach. In den heute groatenteils erhaltenen Aufzeichnungen aus den Kriegsgefangenenlagern sind sowohl die wissenschaftlichen Verfahren selbst als auch Widerstande dagegen dokumentiert. Die bildlichen und plastischen Aufzeichnungen lassen sich als Sichtbarmachungen von Rassezugehorigkeiten in der physischen Anthropologie beschreiben, die Tondokumente gesprochener und gesungener Texte dagegen als Horbarmachungen. Letztere wurden ebenso wie die Arbeitsobjekte der physischen Anthropologie im wissenschaftlichen Anspruch auf Objektivitat hergestellt. Sie dienten als typische Beispiele einzelner (Fremd-)Sprachen, umfassen jedoch mit sprachlich artikulierten Botschaften eine zusatzliche, inhaltliche Ebene: Einige Stimmen von Gefangenen reflektieren explizit die Umstande ihrer Aufzeichnung den Krieg, die Lager, die Wissenschaft, den Akt des Sprechens selbst. Das Buch spurt der Wissenschaftsgeschichte dieser Tonaufzeichnungen, aber auch ihren bis heute nicht gehorten Erzahlungen nach. Gedruckt mit Unterstutzung des Fonds zur Forderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF).