Elias Canetti, Experte der Lüge "Erinnerung", "Verwandlung" und "Kitsch" Als Komplementäre Prinzipien der Lüge in Den Autobiographischen Schriften und Dem Nachlass |
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Author:
| Kratochwill, Kerstin |
Series title: | Klassische Moderne Ser. |
ISBN: | 978-3-89913-470-4 |
Publication Date: | Dec 2005 |
Publisher: | Dietrich, Dr. Hans-Jurgen, Ergon Verlag
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Book Format: | Paperback |
List Price: | USD $48.00 |
Book Description:
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Elias Canettis Gesamtwerk ist im Hinblick auf seinen moralischen Hintergrund sehr umstritten, was in gerade fur die Beschaftigung mit der Luge zu einem spannenden Untersuchungs-gegenstand macht. Fur die einen gilt er als letzter "Humanist", fur die anderen stellt er einen boshaften Machtverteidiger dar. Beide Positionen sind als einseitig zu veranschlagen, denn Canettis Blickwinkel ist ein ambivalenter, der sich intensiv mit den Problematiken der "Wahrnehmung und Wahrheit",...
More DescriptionElias Canettis Gesamtwerk ist im Hinblick auf seinen moralischen Hintergrund sehr umstritten, was in gerade fur die Beschaftigung mit der Luge zu einem spannenden Untersuchungs-gegenstand macht. Fur die einen gilt er als letzter "Humanist", fur die anderen stellt er einen boshaften Machtverteidiger dar. Beide Positionen sind als einseitig zu veranschlagen, denn Canettis Blickwinkel ist ein ambivalenter, der sich intensiv mit den Problematiken der "Wahrnehmung und Wahrheit", "Subjektivitat und Spiel", "Leben und Luge" auseinander gesetzt hat. Angefangen mit der dreibandigen Autobiographie, dem Roman Die Blendung, seinem anthropologischen Werk Masse und Macht, seinen Aphorismen bis hin zu seinem literarischen Nachlass entwickelt der Autor ein spezifisches "Gedankengebaude Canetti", welches ihn nicht nur als den bekannten "Experten der Macht", sondern eben auch als einen "Experten der Luge" ausweist. Bei Canetti findet sich die "Luge" auf drei Ebenen: Zum einen auf der Ebene seiner Autobiographie, aber auch innerhalb seiner Poetologie und auf der Ebene seiner Philosophie. Diese "Lugenebenen" sind allerdings nicht strikt voneinander getrennt, sondern gehen oftmals ineinander uber und ergeben damit einen graduellen Lugenbegriff. Die Luge zeigt bei Canetti letztendlich ihr januskopfiges Wesen: Der verwerflichen Luge in Gestalt des Kitsches, die dem Machtaufbau und Machterhalt dient, wird die spielerische Luge in Form der Verwandlung, die dem Machtentzug und dem Widerstand dient, entgegengestellt.