Ungefähr seit Mitte der siebziger Jahre wandte sich der öffentli che Diskurs neugierig oder nostalgisch den fünfzig er Jahren z- lange bevor sich ein Bundeskanzler zum "Enkel Adenauers" er klärte, lange bevor die angeblich disziplinierte Leistungsbereit schaft und die frohe Zukunftssicht von damals als Heilmittel für Krisen der achtziger Jahre gepriesen wurden. Ausstellungen (zuerst 1977 in Wuppertal) präsentierten vor allem die Wohnkultur von damals (Nierentisch, Stehlampe,...
More DescriptionUngefähr seit Mitte der siebziger Jahre wandte sich der öffentli che Diskurs neugierig oder nostalgisch den fünfzig er Jahren z- lange bevor sich ein Bundeskanzler zum "Enkel Adenauers" er klärte, lange bevor die angeblich disziplinierte Leistungsbereit schaft und die frohe Zukunftssicht von damals als Heilmittel für Krisen der achtziger Jahre gepriesen wurden. Ausstellungen (zuerst 1977 in Wuppertal) präsentierten vor allem die Wohnkultur von damals (Nierentisch, Stehlampe, Polstermö bel usw. ). Auf dem Buchmarkt erschienen Titel wie "Die Pubertät der Republik. Die 50er Jahre der Deutschen" (Jungwirth I Krom schröder 1978), "Die schnellen Jahre" (Wilhelm 1978), "Fuffziger Jahre" (Eisenberg I Linke 1980), "Bikini. Kalter Krieg und Capri Sonne" (1981), "Die fünfziger Jahre - als das Leben wieder an fing" (Franck 1981). Das Männer-Magazin "HighSociety" druck te im Herbst 1983 in einem Sonderheft "Die schönsten Pin-ups der 50er Jahre" ab. Rundfunk und Fernsehen nahmen Musik, Filme, Formen der Kleidung und der Haartracht (insbesondere der dama ligen Jugendstile) wieder auf. "Mythos der 50er. Die Sehnsucht nach den Wunderjahren" heißt eine Titelgeschichte des "Spiegels" vom 3. 4. 1978. "Sehnsucht nach den 50er Jahren" ist ein Artikel in der "Quick" (27 . 10. 1983) überschrieben. "Die Realitäten von da mals sind die Träume von heute", heißt es darin.