Medizin und Arzte Im Deutschen Judentum der Reformara: Die Architektur Einer Modernen Judischen Identitat |
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Author:
| Wolff, Eberhard |
ISBN: | 978-1-306-50687-8 |
Publication Date: | Jan 2014 |
Publisher: | Vandenhoeck & Ruprecht
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Book Format: | Ebook |
List Price: | USD $53.86 |
Book Description:
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Arzte und Medizin waren Brennpunkte des grundlegenden kulturellen Wandels, den die Juden in Deutschland in der Zeit der Haskala (der judischen Aufklarung) und der sich anschliessenden Reformara bis ca. 1850 durchmachten. Eberhard Wolff arbeitet anhand von Detailstudien heraus, dass ein modernes, variables Verstandnis vom Judischsein und eine differenziert konstruierte judische Identitat in dieser Zeit gerade unter judischen Arzten entwickelt und gerade anhand medizinisch relevanter...
More DescriptionArzte und Medizin waren Brennpunkte des grundlegenden kulturellen Wandels, den die Juden in Deutschland in der Zeit der Haskala (der judischen Aufklarung) und der sich anschliessenden Reformara bis ca. 1850 durchmachten. Eberhard Wolff arbeitet anhand von Detailstudien heraus, dass ein modernes, variables Verstandnis vom Judischsein und eine differenziert konstruierte judische Identitat in dieser Zeit gerade unter judischen Arzten entwickelt und gerade anhand medizinisch relevanter Themen diskutiert wurden. An lokalen Beispielen wie Berlin, Hamburg, Gottingen und Dresden werden Themen wie der Reformeifer und das sakularisierte Berufsverstandnis judischer Arzte untersucht sowie Reformdebatten um die -fruhe Beerdigung-, die judische Beschneidung oder die Krankenbesuchsgesellschaften einer Analyse unterzogen. Das entwickelte moderne judische Selbstverstandnis hatte eine komplexe -Architektur-, die weit uber simple -Assimilation- oder ein einfaches Modell hybrider Verschmelzung mit burgerlichen Werten hinausging. So unterschieden judische Arzte mit einem professionellen Habitus gezielt zwischen ihrer arztlichen und ihrer judischer Identitat. In Reformdebatten etablierten sie sich als weltliche Experten des Judischen und entwickelten ein kulturelleres Verstandnis des Judischseins mit neuen Leitwerten und Legitimationen, das kompatibel war mit den Anforderungen der Moderne, ohne mit den judischen Traditionen generell zu brechen. Ihr judisches Selbstverstandnis mit sektoriellen und situativen Differenzierungen sowie bewussten Asymmetrien war der Versuch einer Stabilisierung judischer Identitat im historischen Wandel. Es war eine eigenstandige kulturelle Leistung aufgrund eines originaren Modernisierungswillens und nicht nur, um Anerkennung in der christlichen Mehrheitsgesellschaft zu finden."