Mein Schutzengel und Ich

Schon als kleiner Junge besaß Henner Kauser das Talent, die Aufmerksamkeit seiner Mitmenschen auf sich zu lenken. Um seine Umgebung lange genug mit seinen Streichen zu konfrontieren, behielt er dieses auch als junger Bursche bei. Mit viel Humor ausgestattet, änderte sich selbst beim Älterwerden sein Verhalten nicht. Nur seine Streiche wurden ausgefeilter und raffinierter. Selbst mit zunehmendem Alter blieb er über Jahrzehnte seiner mit Schabernack gespickten Verhaltensweise zum...
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Schon als kleiner Junge besaß Henner Kauser das Talent, die Aufmerksamkeit seiner Mitmenschen auf sich zu lenken. Um seine Umgebung lange genug mit seinen Streichen zu konfrontieren, behielt er dieses auch als junger Bursche bei. Mit viel Humor ausgestattet, änderte sich selbst beim Älterwerden sein Verhalten nicht. Nur seine Streiche wurden ausgefeilter und raffinierter. Selbst mit zunehmendem Alter blieb er über Jahrzehnte seiner mit Schabernack gespickten Verhaltensweise zum Schrecken seiner Mitmenschen treu. Egal was immer er anstellte war es, als ob jemand ihn beschützte. War es vielleicht die kleine Schutzengelfigur, die ihm eine ältere Dame geschenkt hatte, als sie bei einem Wasserschaden in ihrem Haus seine Hilfe beanspruchte? Natürlich ging alles daneben und als der eiligst herbeigerufene Klempner eintraf, stand Henner bereits bis zu den Knien im Wasser. Doch die kleine Figur behütete er wie einen Goldschatz und so tauchte er sie während eines Kirchganges in ein Weihwasserbecken und sprach dabei ein selbst verfasstes Gebet. Damit erhielt die Schutzengelfigur ihren göttlichen Segen. Jedenfalls ist das bis heute Henners fester Glaube. Oftmals, wenn er mit seiner Ehefrau Mia allein ist, erzählt er ihr mit Stolz die Streiche seiner Vergangenheit. Letztendlich hat er sich damit aber selbst in eine Ecke bugsiert, denn auf Mia's Wunsch blieb ihm keine Wahl, als alle seine oft unglaublich erscheinenden Geschichten niederzuschreiben. Hier sind sie nun, seine ,,Stories", manchmal heiter, manchmal besinnlich aber manchmal auch mit einer gehörigen Portion Melancholie, die zum Nachdenken anregt.