Paranoir

Es war eine dieser Nächte, der Mond hing schief und die Wolken wussten nicht wohin, als sie unvermittelt bei mir auftauchte. Da stand sie nun in der Tür, das volle, dunkle, prächtig gelockte Haar loderte wie schwarzes Feuer um ihr schnuckliges Gesicht. ,,Sie müssen mir helfen!" waren ihre ersten beinahe stöhnend gehauchten Worte, während ich noch damit beschäftigt war, sie mir von oben bis unten einzuverleiben. Du glaubst, du weißt schon, wie's weitergeht. Du kennst diese Art von...
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Es war eine dieser Nächte, der Mond hing schief und die Wolken wussten nicht wohin, als sie unvermittelt bei mir auftauchte. Da stand sie nun in der Tür, das volle, dunkle, prächtig gelockte Haar loderte wie schwarzes Feuer um ihr schnuckliges Gesicht. ,,Sie müssen mir helfen!" waren ihre ersten beinahe stöhnend gehauchten Worte, während ich noch damit beschäftigt war, sie mir von oben bis unten einzuverleiben. Du glaubst, du weißt schon, wie's weitergeht. Du kennst diese Art von Drei-Groschen-Schmuddel-Krimis. Du hast alles schon gelesen, denkst du. Nimm verdammt nochmal den Hut ab und schlag mit dem Kopf gegen etwas Hartes, dann setz dich winselnd in die Ecke und frag dich, warum du das gerade getan hast. ,,Warum, warum", jammerst du, ,,warum habe ich nicht lieber das Buch gekauft?" Hör auf mit dem Geheule! Du widerst mich an, weiß der Teufel, warum ich dir eine zweite Chance gebe. Wahrscheinlich weil ich das Geld brauche. Los, kauf meine verdammte Geschichte, bevor ich's mir wieder anders überlege. Und dann verschwinde und frag bloß nicht nach mehr. Glaubst du vielleicht, mir quölle das Herz über, dass es mir aus der Schnauze raus läuft? Ich hab genug erzählt für unser beider billige Ausreden von einem Leben.